All eure Sorge werft auf ihn, denn er sorgt für euch 1. Petrus 5.7
Von Pastor Andreas Dreyer, Landesbergen
Den Wochenspruch für die kommende Woche aus dem 1. Petrusbrief hören wir in diesem Jahr sicherlich mit anderen Ohren als in früherer Zeit. Denn manches Problemchen der Vergangenheit verblasst doch deutlich gegenüber den zahlreichen Krisen, die in der Gegenwart viele Menschen umtreiben, gerade auch mit Blick auf die dunkle Jahreszeit.
Ja, in der Tat sind unsere gegenwärtigen Sorgen anderer Natur als manches, was in früheren Jahren auf der Seele der Menschen lag. Und dennoch helfen Angst und Sorge, wenn man darin verharrt, uns nicht weiter. Sie führen vielmehr dazu, nur noch darum zu kreisen und in einer Gedankenspirale zu versinken. Unser Blick sollte stattdessen stärker als bisher auf das gerichtet werden, was trotz alledem gelingt, und Mut macht, was Menschen stärkt und ihnen die Sorgen nimmt.
Zu denken ist hier beispielsweise an das breite gesellschaftliche Engagement unzähliger Menschen, die z. B. bei den Tafeln, in den zahlreichen karitativen Hilfsorganisationen oder anderwärtig als Krisenhelfer und -helferinnen unterwegs sind. Keine Frage: auch die dort Tätigen sind Menschen, die sicherlich auch ihre je eigenen Probleme und Sorgen haben. Sie haben sich jedoch entschieden, es nicht dabei zu belassen, sondern sich aufzuraffen und sich einzubringen. Und ihr Einsatz für andere, für die Allgemeinheit hilft nicht nur Dritten, sondern auch ihnen selbst. Denn so geschieht Sinnfindung, Einbettung in Gemeinschaft und das gute Gefühl, anderen Menschen beizustehen.
Das Wissen darum scheint auch der Briefeschreiber aus biblischer Zeit schon gehabt zu haben, inspiriert durch Gott guten Geist.
Und wenn auch der Begriff der „Wegwerfgesellschaft“ zu Recht verschrien ist - denn Müll braucht wahrlich niemand - , so scheint er hier doch auf einmal in einem gänzlich anderen Licht auf: Ja, Sorgen und Nöte können und dürfen sehr wohl ‚weggeworfen‘ werden, denn Gott selbst in Christus will uns dabei helfen und uns dazu ermutigen. Nicht nur an diesem Sonntag.
Ihr
Andreas Dreyer, P.