Wie ein Komet, der zweimal einschlägt
Von Pastorin Maren Wehmeier, Lavelsloh
Ostersamstag. Karsamstag eigentlich.
Der Tag dazwischen in jedem Fall.
Kommend aus der Stille und Trauer des Todestages.
Der schwärzeste Tag im Leben der Jünger.
Die letzte Hoffnung tot.
Unklar, ob es jemals wieder Grund zur Hoffnung geben wird.
Und wir? Anders als die Menschen am allerersten Ostern erleben wir diesen Tag im Wissen um die Auferstehung, die wir morgen feiern.
Die den leeren Tag dazwischen, den schwarzen, hoffnungslosen Tag, schon jetzt in helles, gar buntes Licht taucht.
Die schon heute aus dem Karsamstag einen Ostersamstag macht.
Denn wir erleben den Tod Jesu jedes Jahr im Wissen um seine kommende Auferstehung.
Und mitten hinein in diese Zeit dazwischen, in unser ganz eigenes Aushalten zwischen Tod und erwarteter Auferstehung, hören wir den aktuellen Platz eins der Charts:
„Und wenn ich geh, dann so, wie ich gekommen bin
Wie ein Komet, der zweimal einschlägt
Vielleicht tut es weh, doch will auf Nummer sichergeh’n
Dass ich für immer leb, lass uns nochmal aufdreh’n,
Lass uns nochmal aufdreh’n“
Und die überraschende Kombination aus Udo Lindenberg und Apache 207 drängt über Generationen hinweg die Sehnsucht nach Unsterblichkeit, nach ewigem Leben über den Tod hinaus, durch die Radios mitten hinein in unseren Alltag, in dem auch wir in einer Zeit dazwischen leben.
Kaum denken die beiden mit ihren Worten an die Zeit zwischen Jesu Sterben und seinem Versprechen des ewigen Lebens. Und doch erinnern sie uns.
Färben, mitten in unser ganz persönliches Ausharren, mitten in unsere Zeit zwischen Tod und Auferstehung, unser Leben in helles, gar buntes Licht und erinnern uns an ein Versprechen, dass unser Leben schon jetzt verändert:
Denn Jesus Christus verspricht uns schon in unserer Zeit dazwischen:
„Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt. Und wer da lebt und glaubt an mich, der wird nimmermehr sterben!“
Auf dass aus unserem ganz eigenen Karsamstag ein Ostersamstag wird. Dass unsere Hoffnung schon jetzt unser Leben in helles, gar buntes Licht taucht.
Ihre
Maren Wehmeier, Pastorin