Gold, Weihrauch und was?
Wozu brauchen wir eigentlich die Heiligen Drei Könige oder die Weisen aus dem Morgenland? Weihnachten ist doch vorbei, die meiste Deko schon wieder verpackt. Warum erinnern an den Stern und an die Geschenke, die der kleinen Familie im Stall gebracht wurden?
Neben aller Freude über meine Königinnen und Könige bei so manchem Krippenspiel erinnern mich diese drei an das, was „Kirche“ eigentlich bringt. Kirche, das sind Menschen, die wie die Könige reagieren auf Jesus und seine Geschichte. Und ihre Geschenke lassen sich auch deuten:
Gold. Wir brauchen Menschen, die Schätze heben. Wir brauchen Menschen in den Gemeinden, die nicht nur pubertierenden Jugendlichen entdecken helfen, welche besondere Persönlichkeit sie sind, oder die in schweren Situationen den Schatz der Hoffnung heben. Menschen, die fröhlich-deutlich mahnen, wie kostbar unsere Natur ist, von der wir leben, und die mit anderen Ideen entwickeln, das alles zu beschützen.
Weihrauch. Wir brauchen Menschen, die heilige Orte schaffen, die zur richtigen Zeit Kerzen anzünden oder Musik erklingen lassen. Wir brauchen Menschen, die Räume für Gemeinschaft und für Miteinander öffnen, damit einer für den anderen ist. Menschen, die einfach einen Kaffee für andere kochen oder die Lust haben, eine Gruppe zu leiten und Verantwortung zu übernehmen.
Myrrhe. Wir brauchen Menschen, die uns Medizin für die Seele bringen, damit wir gesund bleiben oder wieder werden. Menschen, die ein Auge darauf haben, dass Familien sich zum Beispiel nach dem heftigsten Corona-Streit wieder vertragen und darum von solchen Dingen sprechen wie Vertrauen oder Verzeihen.
Bei „Kirche“ sind wahrlich nicht nur Könige am Werk. Aber die Geschenke der drei Weisen erinnern mich an die Menschen, die in Kirchen-Gemeinden mittun und das und viel mehr noch „bringen“.
Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Epiphanias-Zeit und grüße herzlich aus Münchehagen
Ihr
Pastor Dr. Sönke v. Stemm