Leese. Regionalbischöfin Dr. Petra Bahr ordiniert Pfarrverwalterin Sindy Meier-Kimmel am Samstag, 14. Dezember in Leese zur Pastorin. Die gelernte Diakonin hat ihre Ausbildung als Pfarrverwalterin 2023 bis 2024 in der St. Marien Kirchengemeinde Oldendorf im Kirchenkreis Melle absolviert.
Sindy Meier-Kimmel ist 1983 in Bünde (Westfalen) geboren und in Minden zur Schule gegangen, bevor sie am Ev. Berufskolleg Stiftung Wittekindshof in Bad Oyenhausen ihre Ausbildung zur Diakonin absolvierte. 2011 machte sie eine Zusatzausbildung zur Sozialmanagerin und schloss das Studium der Sozialen Arbeit an der Fachhochschule der Diakonie Bethel ab.
„Schon als Kind wollte ich immer Pastorin werden. Ich habe viele Kurven und Umwege genommen, aber nun ist es endlich so weit“, sagt Meier-Kimmel über ihre bevorstehende Ordination zur Pastorin in Leese, im Kirchenkreis Stolzenau-Loccum.
Zunächst machte Sindy Meier-Kimmel Erfahrungen im Umgang mit erwachsenen Menschen mit geistiger Behinderung, Autismusspektrum Störung und psychischen Erkrankungen. Auch die Pflege und Arbeit mit Senioren gehörte zu ihrem Aufgabenfeld. „Die Begleitung der Wohngruppen hat mich geprägt und gezeigt, wie sehr mir die Arbeit mit Menschen gefällt“, so die angehende Pastorin. Im Zuge ihrer Fortbildung im Sozialmanagement übernahm die damals 24-Jährige 2009 die Bereichsleitung bis sie 2020 als Diakonin im Kirchenkreis Bramsche in die kirchliche Arbeit einstieg. Zunächst lagen ihre Schwerpunkte in der regionalen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sowie der Schulsozialarbeit vor Ort, aber schon bald übernahm Sindy Meier-Kimmel immer mehr pastorale Aufgaben im der St. Sylvestergemeinde Quakenbrück. Ihre Fortbildung zur Prädikantin und ihr Interesse an Trauerbegleitung leisten ihr nun gute Dienste für ihre Arbeit in Leese. „Auch auf der Kanzel fühle ich mich sehr wohl“, erzählt die 42-Jährige. Das liege vor allem an der guten Begleitung in ihrer Pfarrverwaltungsausbildung. Mit ihrem Mentor Pastor Ralf Halbrügge aus Oldendorf habe sie viele Predigten analysiert und Freude am theologischen Argumentieren gefunden. Nun steht der Umzug ins Pfarrhaus nach Leese an, wo sie zusammen mit Ihrer Familie und Schäferhund „Lady“ leben wird. Mit einer halben Stelle wird sie dort als Ortspastorin die Menschen der Gemeinde begleiten. Mit der anderen Hälfte übernimmt sie als sogenannte „Springerpastorin“ Taufen, Trauungen und Beerdigungen im gesamten Kirchenkreis Stolzenau-Loccum.
In dem feierlichen Gottesdienst wird Regionalbischöfin Dr. Petra Bahr die Ordination durchführen. „Die Landeskirche kann geeignete Personen, die sich in der kirchlichen Arbeit bewährt haben, nach einer Weiterbildung und einer Eignungsprüfung als Pfarrverwalter anstellen“, erläutert Dr. Petra Bahr das Verfahren. Nach der anderthalbjährigen Ausbildungszeit steht die Ordination zur Pastorin an. Damit wird das Recht verliehen, öffentlich zu predigen, zu taufen und das Abendmahl einzusetzen. Die Beauftragung geschieht einmalig und gilt ein Leben lang“, sagt die Regionalbischöfin.
An dem Gottesdienst wirken verschiedene Assistentinnen und Assistenten aus Sindy Meier-Kimmels persönlichen Umfeld mit und segnen sie für ihren Dienst als Pastorin. Darunter sind ihre Patentante Helga Clausing, die nach dem Tod der Mutter eine enge Vertraute geworden ist. Außerdem Freundin Christina Richter, Pastorin im Ruhestand aus Quakenbrück sowie Mentor Pastor Ralf Halbrügge, aber auch Menschen aus ihrem neuen Arbeitsfeld wie Birgit Glißmann, Kirchenvorsteherin in Leese.
Als Ordinationsspruch hat sich Meier-Kimmel das Psalmwort „Mit meinem Gott kann ich über Mauern springen.“ (Psalm 18,30) ausgesucht.
Die Kirchengemeinde Leese liegt im Kirchenkreis Stolzenau-Loccum, der wiederum Teil des evangelisch-lutherischen Sprengels Hannover ist. Der Sprengel Hannover ist die in neun Kirchenkreise gegliederte Kirchenregion in und um die Landeshauptstadt Hannover mit rund 475.000 Kirchenmitgliedern in 210 Kirchengemeinden. Regionalbischöfin Dr. Petra Bahr leitet den Sprengel seit dem Jahr 2017.
Text: Meret Köhne