1. Wie wird das Konzept 2017 – 2022 als Grundlage für die Arbeit im Kirchenkreis genutzt?
Wer trägt dafür die Verantwortung?
Das Dokument wurde in den letzten 6 Jahren für die kirchenmusikalische Arbeit nicht genutzt. Stattdessen wurden die Schwerpunkte anhand der Zielvereinbarungen der Jahresgespräche gesetzt.
2. Welche Rückmeldungen und Anregungen hat die letzte Kirchenkreisvisitation für dieses Handlungsfeld erbracht?
Da es im Gültigkeitszeitraum keine Kirchenkreisvisitation gab, konnte nicht entsprechend verfahren werden.
3. Wie wurden Stellen außerhalb des Kirchenkreises beratend in die Erstellung des jetzt vorgelegten Konzeptes einbezogen?
Durch entspr. Kontakte mit der zuständigen Dienstaufsicht (Benfer/Rolf) wurden Fragen wir die Schwerpunktsetzungen des Kreiskantorats und die Pläne der Landeskirche zur Stärkung der Popularmusik besprochen.
4. Rückblick
Bestand der Stellen und Stellenanteile:
Zum AB Stolzenau gehören 12 Kirchengemeinden, Sitz des Kreiskantorats ist die Kirchengemeinde St. Jacobi, Stolzenau. Die Gemeinden Loccum, Wiedensahl und Münchehagen (Stiftsbezirk) werden vom Stiftskantor betreut.
Der Kreiskantor betreut die Kreiskantorei (ca. 25 Mitglieder), den Jazz-Pop-Gospelchor „new crow“ (Frauenchor mit ca. 15 Mitgliedern) und die Kinderkantorei Stolzenau (ca. 15 Mitglieder). Dazu kommen Bandprojekte, das Kammerorchester „consortinos“, das Renaissanceensemble „Flauti antichi“, die Folkloregruppe „Folkinos“ und Auftritte mit verschiedenen Kammermusikensembles. Außerdem betreut er den Stolzenauer evangelischen Kindergarten „Die Arche“ musikalisch.
Weitere im KK vorhandene Gruppen sind:
4 Jazz-Pop-Gospelchöre, 5 Bands (Singegruppen), ein Kinderchor.
In den verschiedenen Kirchengemeinden des Kirchenkreises ist der Kreiskantor durch „Jahresprojekte“ kirchenmusikalisch tätig. Für 2022 ist in der Kirchengemeinde Münchehagen ein niederschwelliges popularmusikal. Angebot für Kinder und Jugendliche angedacht, dass über das Jahr verteilt in musikalische Gottesdienste einmünden soll.
Der Kreiskantor steht (auf Honorarbasis) für Kasualien und Einzelunterricht im Bereich Orgel, Liedspiel, Dirigieren, Gesang, Musiktheorie/Gehörbildung und die Vorbereitung auf D und C-Prüfungen zur Verfügung.
Jährlich gibt es ein Treffen aller Organist*innen sowie Vokalchorleiter*innen mit Austausch-und Weiterbildungsangeboten.
Mittel:
Personalmittel für die genannten haupt- und nebenamtlichen Stellen, entspr. Haushaltsstellen sind in allen Kirchengemeinden vorhanden, Kirchenkreiskollekte(n), Ausschüttungen durch die Musikstiftung, Spenden bei Kasualien und Freiwilligen Kirchenbeitrag sowie zweckgebundene Spenden durch den Förderkreis Kirchenmusik an St. Jacobi Stolzenau.
4.1. Welche für den Zeitraum von 2017-2022 beabsichtigten Veränderungen (Innovationen) sind eingetreten? Welche nicht und warum?
- Orgelnachwuchs konnte in drei Gemeinden gewonnen werden.
- Die Jungbläserausbildung war in einigen Gemeinden erfolgreich.
- Das Reformationsjubiläum ist musikalisch hochwertig begangen worden.
4.2. Wo im Arbeitsfeld haben sich Veränderungen ungeplant ergeben?
Auflösung der Blechbläser an St. Jacobi Stolzenau
Auflösung der beiden Kinderchöre in Lavelsloh
Auflösung des Frauenchores Uchte
Probleme ergaben sich durch die nicht mehr kontinuierlich mögliche Arbeit während der Coronapandemie-Jahre.
4.3. Welche Auswirkungen haben sich aus den genannten Punkten ergeben?
Es gibt eine eindeutige Verschiebung der Chorlandschaft hin zu popularmusikalischen Angeboten.
5. Ausblick
5.1. Welche gewichtigen Herausforderungen sehen Sie?
- Orgelnachwuchs für die Kirchengemeinden zu gewinnen.
- Bands u.a. musikalische Kleingruppen in weiteren Gemeinden des Kirchenkreises zu gründen und dort zu verankern.
5.2. Welche Ziele wollen Sie erreichen?
- Klassische und populäre Musik gleichermaßen fördern, anbieten und vermitteln.
- Kulturelle Veranstaltungen wie z.B. Literaturgottesdienste, Lesungen, evtl. mit musikalischer Begleitung, Kirchenkino und weitere Angebote, z.B. auf Plattdeutsch, unterstützen und fördern.
- Theatergruppen unterstützen
5.3. Welche besonderen Veränderungen und Innovationen planen Sie dazu?
Tontechnikseminar, Bandcoaching, Jahresprojekte in verschiedenen Kirchengemeinden, Kooperationen zwischen Chören, Chören und Bands, Chören und anderen Kulturträgern wie Tanzgruppen oder Lesungen. Angebot von digitalen Formaten, verstärkt durch die coronabedingten Erfordernisse, aber auch darüber hinaus.
Kirchenmusikalische Arbeit im Stiftsbezirk/Kloster Loccum
Im Stiftsbezirk bzw. im Kloster Loccum mit einer eigenen B-Kantorenstelle (100%) gibt es viele kirchenmusikalische Aktivitäten:
Die Stiftskantorei mit ca. 35 Mitgliedern,
den Posaunenchor mit ca. 15 Mitgliedern,
den Gospelchor mit ca. 20 Mitgliedern,
Chor- und Kinderchorprojekte, die oft in Kooperation durchgeführt werden und auch zur Nachwuchsgewinnung dienen.
Es gibt eine Musik zur Einkehr im Kloster Loccum (Mai-September, ca. 15 Veranstaltungen)
und weitere Konzerte in Verantwortung des Klosters.
Die Klosterkirche wird gerne und oft auch von anderen Veranstaltern genutzt, wobei auch der Loccumer Kantor organisatorisch eingebunden ist.
Der Loccumer Kantor ist aktiv in die Arbeit des Predigerseminars eingebunden.
Der Kreiskantor und der Stiftskantor kooperieren vielfältig in den Bereichen Gottesdienst, Konzert und Chorarbeit. (Gemeinsame Chorkonzerte, wechselseitiges Konzertieren, gegenseitige Unterstützung bei Festgottesdiensten)
In Loccum wird auf Anfrage auch Orgelunterricht erteilt (außerhalb des Stellenumfangs).
Ziel: Das Kloster Loccum soll als vielfältiger Veranstaltungsort für kleine und große kirchenmusikalische Veranstaltungen fortgeführt und weiter etabliert werden.
Die Arbeit der drei Chorgruppen soll durch Nachwuchsgewinnung (Ausbildung, Werbung, Projekte) gesichert bleiben.
Im Zuge der Verhandlungen über eine Neuordnung des ephoralen Aufsichtsbezirkes werden Überlegungen angestellt, wie mit der eventuell entstehenden neuen Situation und ihren Auswirkungen auf die kirchenmusikalische Arbeit umgegangen werden kann.
Kreisbläserchorarbeit
In 10 Kirchengemeinden des Amtsbereiches gibt es jeweils einen Posaunenchor. Dort engagieren sich etwa 140 Bläserinnen und Bläser.
Die verschiedenen Posaunenchöre schließen sich mehrmals im Jahr zu einem KK-Posaunenchor zusammen und beraten und helfen sich untereinander.
Die Kooperation ist vorbildlich und die Organisationsstrukturen losgelöst vom Kreiskantorat. Als Posaunenobmann ist Stiftskantor Merkel zuständig.
Musikstiftung
Die Musikstiftung des Kirchenkreises hat es sich zur Aufgabe gemacht, an erster Stelle die Personalkosten der Kreiskantorenstelle durch einen festen jährlichen Zuschuss zu unterstützen. Sie sieht ihre Aufgabe daneben in der Förderung von Chorarbeit mit Erwachsenen, Jugendlichen und Kinder. Hierbei soll die Möglichkeit der Erkundung und des Erlebens unterschiedlicher Musikrichtungen (z.B. Kinderoper, Kindermusical) für Kinder geschaffen werden. Eine weitere Aufgabe besteht in der Unterstützung der Kirchengemeinden und Chöre bei Instrumenten- und/oder Notenbeschaffung. Konzerte werden durch Zuschüsse gefördert. Die Musikstiftung möchte selbst weiter Konzerte gestalten sowie musikalisch-literarische Veranstaltungen anbieten, um damit den ländlichen Raum zu bereichern und sich selbst öffentlich zu präsentieren und für Zustiftungen im Gespräch zu halten.
Handglockenchor Wiedensahl
Der 1987 in der ev. luth. Kirchengemeinde Wiedensahl gegründete Handglockenchor ist mit 79 Glocken und einem Tonumfang von 6 Oktaven einer der größten der nur ca. 30 Ensembles dieser Art in Deutschland. Der Chor ist Preisträger des Deutschen Orchesterwettbewerbs und konzertiert weit über die Region hinaus. Konzertreisen führten ihn in die USA, nach Südafrika sowie nach Taiwan und Hong Kong.
Kulturarbeit:
An erster Stelle zu nennen sind die überregional bekannt gewordenen Kirchenkreis-Gottesdienste in Loccum am Reformationstag „mit Pastorentheater“. Dort wurde jeweils ein Theaterstück mit meist kirchengeschichtlichem Bezug (Autor zumeist: Pastor Jens Mahlmann, Nendorf) aufgeführt. Seit mehreren Jahren gibt es, betreut durch die Kirchenkreisarbeitsgemeinschaft der Frauen, Kirchenkino-Angebote in mehreren Gemeinden. Zirkus-Gottesdienste wurden punktuell ebenfalls angeboten. In mehreren Gemeinden gibt es darüber hinaus, v.a. im Bereich des sog. ‚Zweiten Programms‘, Literatur- Mittelalter- und Kunst- bzw. Kulturgottesdienste unter div. Bezeichnungen. Puppentheater-Angebote, Folkloretanzgruppen (für Erw. und Kinder) sowie eine kirchliche Theatergruppe haben das Angebot bereichert.
Ziel: Der Arbeitskreis Öffentlichkeitsarbeit wird das Thema Kulturarbeit noch einmal verstärkt in den Blick nehmen und ggf. einen Arbeitskreis Kulturarbeit neu gründen.